Beobachten

Wenn ich mit diesen Seiten Ihr Interesse wecken konnte, es mal selber zu versuchen Polarlichter zu sehen, möchte ich Ihnen hier ein paar Tipps geben, damit Ihre Chancen deutlich steigen. Aber eine Sichtung garantieren kann Ihnen niemand!

Es gibt mittlerweile sehr viele Internetseiten und Handy-Apps die sich mit der Vorhersage von Polarlichtern, bzw. Sonnenstürmen befassen. In den meisten Fällen gibt es einen Vorlauf von ein bis zwei Tagen von der Eruption auf der Sonne bis zum Eintreffen der Teilchen auf der Erde. Auch auf meiner Seite finden Sie eine 3-Tages-Vorschau für Norddeutschland.

Damit Sie nicht erst nach einem Beobachtungsstandort suchen müssen, wenn es „ernst“ wird, sollten Sie sich vorher schon mal in Ihrer Umgebung umsehen. Wichtig ist:

_DSC1736Ein freier Blick in Richtung Norden. Da die Polarlichter bei uns meistens sehr flach über dem Horizont erscheinen, sollten Knicks, Wälder, Häuser usw. nicht in unmittelbarer Nähe sein. Du solltest auch drauf achten, dass Du mit Deinen Aufnahmen nicht die Persönlichkeitsrechte von den Anwohnern verletzt. Auf dem rechten Bild siehst Du meinen Beobachtungsplatz am Tag. Besonders schön finde ich, die große Eiche vorne im Bild. Durch den Baum bekommen die Bilder eine Tiefe und sehen nicht ganz so langweilig aus.

Sehr wichtig ist auch, das es in Richtung Norden auch keine Orte oder Industrieanlagen gibt. Diese stören mit ihrer nächtlichen Beleuchtung stark die Bilder.
Das Bild links zeigt einen Kartenausschnitt vom südlichen Schleswig Holstein. Es ist sehr gut zu erkennen, wie stark die großen Orte und Städte leuchten. Unmittelbar in der Nähe solcher „lichtverschmutzter Orte“ sinkt die Chance auf eine Sichtung stark. Die Lichtverschmutzung auf meinen Bildern stammt von dem Industriegebiet in Wittenborn, dies ist ca. 8 km (Luftlinie) von meinem Standort entfernt.

Weiterhin wichtig ist auch ein Blick auf das Wetter, besonders auf die Wolken und den Mond. Der Himmel sollte nicht zu stark bewölkt sein, da die Polarlichter in 80 bis 150 km Höhe in der Atmosphäre entstehen. Sie werden also auf jeden Fall von den Wolken verdeckt. In einer hellen Mondnacht wird das Beobachten ebenfalls schwerer.

Wenn Dein Beobachtungplatz noch etwas Windschutz bietet oder Du ihn direkt mit dem Auto erreichen kannst, ist es auch sehr praktisch, denn die Nächte können doch sehr kalt und lang werden. Wenn dann aber Polarlichter zu sehen sind, ist dies ganz schnell nur noch nebensächlich. Ganz wichtig ist aber, wenn Du Dich für ein Feld als Beobachtungsplatz entscheidest, denk dran, der Landwirt verdient damit sein Geld. Also nicht einfach quer durch das Feld laufen, um den besten Platz zu finden.  

Ich empfehle Dir, zum Beobachten eine gute Kamera mitzunehmen, denn das Kameraauge sieht deutlich mehr als das menschliche Auge!

Mehr zum Fotografieren findest Du hier.